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Vii
Vorrede zur achten flusgo6e.
Von der besonderen Aufmerksamkeit, welche der Verfasser fortwhrend der Vervollkommnung btefe Werkes widmet, wirb auch diese Ausgabe ein neuer Beweis fein.
Mnster, im Januar 1846.
Vorrebe zur neunten Ausgabe.
Auch diese Ausgabe ist auf das Sorgfltigste durchgesehen und nnt man-chen zweckmigen Verbesserungen und Erweiterungen ausgestattet worden. Mnster, im November 1846.
Vorrede zur zehnten Ausgake.
Wie sehr der Verfasser es sich fortwhrend angelegen fem lt, dieses Werk immer mehr zu vervollkommnen, das wird, wie alle vorhergehende Ausgaben, so auch diese bewhren knnen.
Mnj'ter, im Mrz 1848.
Vorrede zur elften Ausgake.
Fr die so beraus freundliche Ausnahme dieses Werkes, das nunmehr der die Schulen von ganz Deutschland verbreitet, auch bereits in mehre neuere Sprachen berfetzt und zu Chrestomathien und anderartigen Lese-bchern vielfach benutzt worden ist, glaubt der Verfasser feinen schuldigen Dank dadurch am besten bethtigen zu knnen, da ihm die Vervollkomm-nung desselben fortwhrend die angelegentlichste Sorge bleibt. Und hier-von wird, wie jede frhere Ausgabe, so auch insbesondere diese einen neuen Beleg liefern knnen.
Vorliegendes Werk ist, wie bereits in der Vorrede zur ersten Ausgabe bemerkt wurde, fr die mittleren Klassen unferer Bildungs - Anstalten be-sttmmt, und diesem genommenen Standpunkte gem sowohl die Auswahl des Materials, als auch die Darstellung desselben in der entsprechenden Form getroffen. Fr die schon vorgercktere reifere Jugend wird alsdann in einem nachfolgenden Kursus, von hherem Standpunkte aus, eine spe-cielte,^ mehr dav innere taatslebeit hervorhebende Geschichte der beiden altklassischen Völker insbesondere, die mit ihrer Cultur noch jetzt die Welt beherrschen, in anschlieender Weise an die Reihe kommen mssen. Auf vielseitigen Wunsch^hat deshalb der Verfasser fr einen solchen zweiten Ge-schichtvkurlus eine tepecialgefchichte der Griechen, und vor kurzem auch eine der Rmer erscheinen lassen; und nach den hierber bereits laut
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
224
nete seitdem die Gesammtheit der wissenschaftlichen Fcher, die hier gelehrt wurden. Im Verlaufe der Zeit wurden von Std-ten, Fürsten und Bischfen aus ihren Mitteln neue Uuiversi-tten gegrndet. So entstanden noch im dreizehnten Jahrhnn-dert die berhmten Universitten zu Oxford und Padua, im vierzehnten zu Rom, Prag, Wien, Pavia, Cambridge, Heidel-berg; im fnfzehnten zu Krakau, Leipzig, Lwen, Freiburg, Ingolstadt, Tbingen, Upsala, Kopenhagen und viele andere. Die eigentliche Ausbreitung und Verallgemeinerung der Vil-dung aber wurde erst durch die Erfindung der Buchdruckerkunst herbeigefhrt, wovon wir spter sprechen werden.
62. Das Gerichtswesen.
Das Gerichtswesen bei den germanischen Vlkern war atv snglich, wie frher bemerkt wurde, hchst einfach, wie ihr Leben selbst. Ihre ganze Gesetzgebung beschrnkte sich fast einzig auf Strafgesetze; fr jedes Vergehen war die Strafe genau be-stimmt. Allein bei der allmlig voranschreitenden Ausbildung der brgerlichen Gesellschaft traten auch neue Verhltnisse ein, die immer verwickelter und schwieriger wurden. Denn Nahrnngs-zweige und Lebensarten vervielfltigten sich, und so muten mit der Zeit auch solche streitige Flle vor die richterliche Entschei-duug kommen, auf welche die alte Gesetze keine Anwendung mehr finden konnten. Die Nichter verfuhren alsdann nach ihrer besten Einsicht. Auch erkundigten sich wohl die Schppen ver-schiedener Gegenden unter einander, wie bei ihnen der gewisse Nechtsslle entschieden werde, und richteten sich dann hiernach in ihren Erkenntnissen. Mit der Zeit wurden auch in den ein-zelnen Staaten und Provinzen Europas die Gewohnheitsrechte aufgeschrieben. So entstand in Deutschland um das Jahr 1226 der Sachsenspiegel, und etwa fnfzig Jahre spter der Schwabenspiegel. Beide enthielten Sammlungen von Nechtsgewohnheiten, jener fr Norddeutschland, dieser fr Sud-deutschend. Im gerichtlichen Verfahren wurden Zweikampf
i
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Padua Rom Prag Wien Pavia Cambridge Heidel-berg Krakau Leipzig Freiburg Ingolstadt Kopenhagen Europas Deutschland Norddeutschland
I
223
frher hrten. Darum bedeutete auch Geistlicher und Gelehrter fast dasselbe. Insbesondere sind die Klster und Stifte als Rettungsanstalten der Wissenschaften zu betrachten. Die Mnche beschftigten sich in ihren freien Stunden mit Bcherabschreiben und retteten so manches klassische Werk des Alterthums vom Untergange. Eine Bibliothek galt als besondere Zierde eines jeden Klosters. Auch waren die Klostergeistlichen Lehrer der I Jugend. Allein die Einrichtung der mit den Klstern verbun-denen Schulen war noch zu unvollkommen, als da sie wahre Liebe und chten Eifer fr die Wissenschaften htten erwecken knnen. Dazu blieb Seltenheit und Theuerung der Bcher ein groes Hinderni der Bildung. Erst durch ausgewanderte Griechen wurde das Studium der klassischen Werke des Alter-thums wieder angefacht, zunchst in Italien, von wo aus sich das Licht der neuen Aufklrung bald auch der die benach-harten Lnder verbreitete.
Einen besonderen Aufschwung nahm die gelehrte Bildung durch die Stiftung der Universitten oder Hochschulen. Im Laufe des zwlften Jahrhunderts bildeten sich die ersten Uni-versitten, an welchen damals die europische Christenheit sich vereinte. So ftrmten lernbegierige Männer und Jnglinge aus allen Lndern nach Paris, um an der dortigen Hochschule sich in der Theologie auszubilden, und nach Bologna im Kirchenstaate, um sich eine grndliche Rechtskunde anzueignen. Hier waren mehr als zwlftausend Studirende. Die Gesammtheit (Universitas) dieser Studirenden aus ganz Europa bekam groe Vorrechte und bildete gleichsam einen Freistaat der Wissenschaft. Sie whlte sich ihr eigenes Oberhaupt (Rector), gab sich ihre eigenen Gesetze (Statuta) und innere Verfassung, und hatte ihre eigene Gerichtsbarkeit. Bald erweiterten sich unter besonderer Frsorge der Ppste die beiden ltesten Hoch-schulen fr Theologie und Rechtswissenschaft in Paris und Bologna in hohe Schulen fr alle Hauptzweige des menschlichen Wissens, und das Wort Universitt oder Gesammtheit bezeich-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Alter-thums Italien Paris Bologna Universitas Europa Paris Bologna
m
v -M
256
selbst am Zgel fhrte. Vier Grafen trugen der dem Papste den Baldachin, und vier Fürsten hielten die Zipfel der schar- j lachenen Decke, mit welcher sein Pferd geschmckt war.
72. Johann Hus und die Hnsiten.
Noch eine andere Angelegenheit war auf der Kirchenver-sammlnng zu Kostuitz verhandelt worden, welche die wichtigsten Folgen nach sich zog, nmlich die Entscheidung der die Lehre des Johann Hus. Auf der von Kaiser Karl Iv. gestifteten Universitt Prag hatten die Deutschen, weil sie die Mehrzahl ausmachten, vor den Bhmen groe Vorrechte, worber die Letzteren hchst unzufrieden waren.*) Im Jahre 1409 setzten diese es bei Wenzel, der in Bhmen noch König war, endlich durch, da die Vorrechte den Deutschen genommen und ihnen selbst bertragen wurden. Hierber aufgebracht, verlieen Tan-sende von fremden (Studenten mit ihren Lehrern Prag und stifteten und vermehrten andere Schulen, unter diesen Leipzig, Ingolstadt und Krakau. Jetzt wurde Johann Hus, der Sohn eines armen bhmischen Landmannes, zum Rektor der Univer-sitt ernannt. Schon lngst hatte er sich als eifriger Lehrer groen Ruf erworben, auch war er wegen seiner Predigten sehr beliebt. Denn er berhrte in denselben mit offener Frei-mthigkeit solche Gegenstnde, auf welche gerade damals Alles gespannt war, nmlich die Verbesserung der Kirche an Haupt und Gliedern. Bald aber uerte er auch solche Grundstze und trug solche Lehren vor, welche mit den herkmmlichen der Kirche ganz und gar nicht bereinstimmten, und die er grten-theils aus den Schriften des Johann Wikleff, eines eng-tischen Gottesgelehrten und Pfarrers, der um 1360 feindlich > gegen die Kirche auftrat, geschpft halte. Dadurch zog er sich
*) Der Zudrang zu den Universitten war auerordentlich. Prag zhlte damals, im Jahre I i 08, nicht weniger als 36,000 Sludirende und 700 Lehrer. Orforb in England hatte es schon im Jahre 1340 aus :U),000 Stndirende gebracht, und Paris hatte noch im Jahre 1538 '20,000.
I
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Karl_Iv Karl Johann_Hus Johann Johann_Wikleff Johann
Extrahierte Ortsnamen: Johann_Hus Prag Ingolstadt Krakau Prag England Paris
139
aus Holland herbei und übernahmen die Anführung eines
Theiles des Bundesheeres. So befand man sich denn am Ende
des Jahres 1625 wieder an die Stelle zurückgesetzt, in der
man sich bei dem Anfänge des Krieges in Böhmen befand;
nur war jetzt das nördliche Deutschland der Schauplatz
eines Krieges der Reichsgewalt gegen aufrührerische, mit dem
Auslande verbündete Reichstände, — eines Krieges, von wel-
chem man in Deutschland, von welchem man bis dahin in
ganz Europa kaum ein ähnliches Beispiel hatte.
Wallcnsiein. — Es schien fast, als wäre das Glück an
Ferdinands Thron gefesselt; denn bei der neuen Gefahr zeigte
sich ihm auch wieder neue Hülfe. Es trat jetzt einer seiner
Offiziere vor ihn, mit dem überraschenden Anerbieten, ihm
ein Heer zu verschaffen, ohne daß es ihm das Geringste kosten
sollte. Dieser Mann hieß Albrecht von Wallen st ein
(eigentlich Wald st ein). Er war aus einem freiheitlichen
Geschlechte von lutherischen Eltern zu Prag geboren, später
aber zur katholischen Religion zurückgekehrt. Er genoß in sei-
ner Jugend einer vielseitigen Bildung. Bald nach seinem Ab-
gänge von der Universität Altdorf in Bayern durchreisete er
Holland, England, Frankreich und Italien. Zu Padua zog
ihn besonders der dort ertheilte Unterricht in der Astrologie
oder Sterndeuterei an; denn es herrschte damals der Aber-
glaube, man könne aus dem Stande der Sterne die künftigen
Schicksale der Menschen erkennen. Hier war cs, wo ihm der
Sterndeuter Seni die Versicherung gab, in den Sternen ge-
lesen zu haben, Wallenstein sei zu hohen Ehren bestimmt. Seit
der Zeit war Seni sein trautester Freund, und Ehrgeiz seine
heftigste, ja fast einzige Leidenschaft. Die Bürgschaft in seiner-
eigenen Brust, zu etwas Außerordentlichem bestimmt zu sein,
schienen ihm von nun an auch die Sterne, welche er in nächt-
licher Stille beobachtete, zu bestätigen.
Mit hohen Entwürfen in der Seele kehrte er in sein
Vaterland zurück und nahm beim kaiserlichen Heere Dienste.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinands Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Holland Deutschland Deutschland Europa Bayern Holland England Frankreich Italien Padua
300
einen der größten Staatsmänner damaliger Zeit, der durch
Schriften voll Kühnheit und Feuer seine Landsleute fortwäh-
rend für die Sache der Freiheit begeisterte, nach Frankreich
geschickt und durch ihn ein Bündniß mit Ludwig Xvi. im
Jahre 1778*) glücklich zu Stande gebracht. Im Jahre 1779
trat Spanien, und das Jahr darauf auch Holland dem Bunde
alle Freistunden und oft selbst einen Theil der Nacht dem Lesen nützlicher
Bücher. Bald verfertigte er selbst kleine Aussätze für das Volk, die all»
gemeinen Beifall fanden. Hierdurch aufgemuntert setzte er seine schrift-
stellerischen Arbeiten fort, legte nachher eine eigene Buchdruckerei an und
gab eine Zeitung heraus, die mit allgemeinem Beifalle ausgenommen
wurde. Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen erfand er
1777 den Blitzableiter, wodurch sein Name in ganz.europa be-
rühmt wurde. England beeiferte sich, diesen merkwürdigen Mann für
sich zu gewinnen, und ernannte ihn zum General-Postmeister aller eng-
lisch-nordamerikanischen Kolonien; allein dieser mit ansehnlichen Ein-
fünften verbundene Posten bestach ihn nicht zum Nachtheile der Wahr-
heit und der gerechten Sache seines Vaterlandes. Bei dem Ausbruche
der Mißhelligkeitcn zwischen England und Amerika reifete er selbst nach
London und vertheidigte hier die Rechte seines Vaterlandes mit eben so
großer Einsicht als Freimüthigkeit. Als er im Jahre 1778 wegen Ab-
schließung des Bündnisses mit Frankreich nach Paris kam, gcricth die
ganze Stadt in freudige Bewegung; Jeder wollte den berühmten Ame-
rikaner sehen. Er erlebte den Tag der Freiheit noch, den sein und sei-
nes Freundes Washington unermüdetes Wirken herbeigeführt hatte. Als
Erfinder des Blitzableiters und Befreier des Vaterlandes ward er bei
seiner Aufnahme in die französische Akademie von dem gelehrten d'alem-
bert mit dein eben so schönen als wahren Verse Virgil's bewillkomm-
net: „Eripuit coelo fulmen, sceptrumque tyrannis!“ d. i. „Dem Himmel
entriß er den Blitz, den Tyrannen das Scepter." Er starb, allgemein
verehrt und bewundert, 1790, in seinem vier und achtzigsten Jahre.
Merkwürdig ist noch die Grabschrift, die er sich selbst setzte: „Hier liegt
der Leib Benjamin Franklin's, eines Buchdruckers, als Speise für die
Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der Inhalt
herausgcnommcn, und welches seiner Inschrift und Vergoldung beraubt
ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern einst wieder
erscheinen in einer neuen, schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbe>-
sert von dem Verfasser."
*) In demselben Jahre brach der bayerische Erbfolgekrieg aus.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xvi Ludwig Benjamin_Franklin's
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Holland England England Amerika London Frankreich Paris
lichkeit in hohem Ansehen stand. Er war der Sohn eines un-
bemittelten Bergmannes, zu Eisleben am 10. November 1483
geboren. Nachdem er zuerst das Gymnasium zu Magdeburg,
dann zu Eisenach besucht hatte, bezog er, achtzehn Jahre alt,
die damalige Universität Erfurt, um sich nach dem Wunsche
seiner Eltern der Rechtswissenschaft zu widmen. Allein diese
entsprach des Jünglings Neigung nicht. Er widmete sich lieber
mit allem Eifer dem Studium der Theologie oder Religions-
wissenschaft, und ließ sich in das dortige Augustinerklofter auf-
nehmen. Das einförmige, abgeschlossene Leben aber machte ihn
bald trübsinnig und schwermüthig; eine schwächliche Gesundheit
erhöhte die Reizbarkeit seines Gemüthes. Dazu war seine
Seele durch vielfache Zweifel beängstigt, so daß er selbst das
Mitleid seiner Ordensbrüder erregte. Aus dieser drückenden
Lage befreite ihn endlich der Vorgesetzte seines Ordens, Doctor
Staupitz, der dem jungen Augustiner einen angemesseneren
Wirkungskreis eröffnete. Auf seine Empfehlung wurde er im
Jahre 1502 von dem Kurfürsten von Sachsen, Friedrich
dem Weisen, nach seiner neu gestifteten Universität Witten-
berg berufen. Freudig folgte er diesem Rufe, trat nun in das
Kloster zu Wittenberg und übernahm eine Lehrstelle in der
Philosophie. Zehn Jahre später vertauschte er diese nach dem
Wunsche seines Fürsten mit einer Lehrstelle in der Theologie
und übernahm zugleich das Predigtamt in der Schloßkirche.
Beide Aemter boten ihm eine schickliche Gelegenheit dar, mit
offener Freimüthigkeit die Mißbräuche zu rügen, die damals mit
dem Ablasse getrieben wurden. Seine Predigten regten mächtig
das Volk auf. Der Zudrang zu denselben war um so größer,
je kühner und ungewöhnlicher sie waren. Es kamen Gegen-
stände zur Sprache, von denen das Volk selbst Zeuge war,
und die jeder Vernünftige schon längst im Stillen mißbilliget
hatte. Denn eben jetzt trieben Tetzel und seine Genossen ihr
Unwesen mit dem Ablässe in der Gegend von Wittenberg.
Es war am Allerheiligenabend (am 31. Oktober) des
Jahres 1517, als Luther fünf und neunzig in lateinischer
Welter's Wcltgesch. Hi. 16. Aufl. 3
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich
dem_Weisen Friedrich
254
so gingen die großen Erwartungen, die sich die Fürsten und
Völker von dieser glänzenden Versammlung gemacht hatten, nur
halb in Erfüllung. Als die Versammlung auseinander ging,
ritt der Papst in einem golddurchwirkten Meßgewaude auf ei-
nem reich geschirrten milchweißen Pferde, welches der Kaiser
selbst am Zügel führte. Vier Grafen trugen über dem Papste
den Baldachin, und vier Fürsten hielten die Zipfel der schar-
lachencn Decke, mit welcher sein Pferd geschmückt war.
72. Johann Huß und die Hnssiten.
Noch eine andere Angelegenheit war auf der Kirchcnver-
sammlung zu Kostuitz verhandelt worden, welche die wichtigsten
Folgen nach sich zog, nämlich die Entscheidung über die Lehre
von Johann Huß. Auf der vom Kaiser Karl Iv. gestifteten
Universität Prag hatten die Deutschen, weil sie die Mehrzahl
ausmachten, vor den Böhmen große Vorrechte, worüber die
Letzteren höchst unzufrieden waren.*) Im Jahre 1409 setzten
diese es bei Wenzel, der in Böhmen noch König war, endlich
durch, daß diese Vorrechte den Deutschen genommen und ihnen
selbst übertragen wurden. Hierüber aufgebracht verließen Tau-
sende von fremden Studenten mit ihren Lehrern Prag und
stifteten und vermehrten andere Schulen, unter diesen Leipzig,
Ingolstadt und Krakau. Jetzt wurde Johann Huß, der Sohn
eines armen böhmischen Landmanues, zum Rector der Univer-
sität ernannt. Schon längst hatte er sich als eifriger Lehrer
großen Ruf erworben, auch war er wegen seiner Predigten sehr
beliebt. Denn er berührte in denselben mit offener Freimüthig-
keit solche Gegenstände, auf welche gerade damals Alles gespannt
war, nämlich die Verbesserung der Kirche an Haupt und Glie-
dern. Bald aber äußerte er auch solche Grundsätze und trug
*) Der Zudrang zu den Universitäten war außerordentlich. Prag
zählte damals, im Jahre 1408, nicht weniger als 36,000 Studirende und
700 Lehrer. Oxford in England hatte cs schon im Jahre 1340 auf
30,000 Studirende gebracht, und Paris hatte noch im Jahre 1538
an 20,000.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Huß Johann Johann_Huß Johann Karl_Iv Karl Johann_Huß Johann
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Ingolstadt Krakau Prag England Paris
222
einte. So strömten lernbegierige Jünglinge und Männer ans
allen Ländern nach Paris, um an der dortigen Hochschule sich
in der Theologie auszubilden, und nach Bologna im Kir-
chenstaate, um sich eine gründliche Rechtskunde anzueignen.
Hier waren mehr als zwölftauscnd Studirende. Die Gesammt-
heit (Universitas) dieser Studircnden aus ganz Europa bekam
große Borrcchte und bildete gleichsam einen Freistaat der Wissen-
schaft. Sie wählte sich ihr eigenes Oberhaupt (Ueetor), gab
sich ihre eigenen Gesetze (Ltatuta) und innere Verfassung, und
hatte ihre eigene Gerichtsbarkeit. Bald erweiterten sich unter
besonderer Fürsorge der Päpste die beiden ältesten Hochschulen
für Theologie und Rechtswissenschaft in Paris und Bologna in
hohe Schulen für alle Hauptzweige des menschlichen Wissens,
und das Wort Universität oder Gesammtheit bezeichnete seitdem
die Gesammtheit der wissenschaftlichen Fächer, die hier gelehrt
wurden. Im Verlaufe der Heit wurden von Städten, Fürsten
und Bischöfen aus ihren Mitteln neue Universitäten gegründet.
So entstanden noch im dreizehnten Jahrhundert die berühmten
Universitäten zu Oxford und Padua, im vierzehnten zu Rom,
Prag, Wien, Pavia, Cambridge, Heidelberg; im fünfzehnten zu
Krakau, Leipzig, Löwen, Freiburg, Ingolstadt, Tübingen, Upsala,
Kopenhagen und viele andere. Die eigentliche Ausbreitung und
Verallgemeinerung der Bildung aber wurde erst durch die Er-
findung der Buchdruckerkunst herbeigeführt, wovon wir später
sprechen werden.
62. Das Gerichtswesen.
Das Gerichtswesen bei den germanischen Völkern war an-
fänglich, wie früher bemerkt wurde, höchst einfach, wie ihr Leben
selbst. Ihre ganze Gesetzgebung beschränkte sich fast einzig auf
Strafgesetze; für jedes Vergehen war die Strafe genau bestimmt.
Allein bei der allmälig voranschrcitendcn Ausbildung der bürger-
lichen Gesellschaft traten auch neue Verhältnisse ein, die immer
verwickelter und schwieriger wurden. Denn Nahrungszweige und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Ortsnamen: Paris Bologna Universitas Europa Paris Bologna Heit Padua Rom Prag Wien Pavia Cambridge Heidelberg Krakau Leipzig Freiburg Ingolstadt Kopenhagen
248
Franklin, *) einem der größten Staatsmänner damaliger Zeit,
der durch Schriften voll Kühnheit und Feuer seine Landsleute
fortwährend für die Sache der Freiheit begeisterte, nach Frankreich
*) Er war der Sohn eines Seifensieders, zu Boston 1706 geboren.
Bei einem seiner Brüder erlernte er die Buchdruckerkunst, wid-
mete aber alle Freistunden, und oft selbst einen Theil der Nacht,
dem Lesen nützlicher Bücher. Bald verfertigte er selbst kleine
Aufsätze für das Volk, die allgemeinen Beifall fanden. Hiedurch
aufgemuntert setzte er seine schriftstellerischen Arbeiten fort, legte
nachher eine eigene Buchdruckerei an und gab eine Zeitung heraus,
die mit allgemeinem Beifalls ausgenommen wurde. Durch tiefes
Nachdenken und gründliches Forschen erfand er 1749 den Blitz-
ableiter, wodurch sein Name in ganz Europa berühmt wurde.
England beeiferte sich jetzt, diesen merkwürdigen Mann für sich
zu gewinnen, und ernannte ihn zum General-Postmeister aller
englisch-nordamerikanischen Kolonien; allein dieser mit ansehnli-
chen Einkünften verbundene Posten bestach ihn nicht zum Nach-
theile der Wahrheit und der gerechten Sache seines Vaterlandes.
Bei dem Ausbruche der Mißhelligkeit zwischen England und
Amerika reisete er selbst nach London und vertheidigte hier die
Rechte seines Vaterlandes mit eben so großer Weisheit als Frei-
müthigkeit. Als er im Jahre 1778 wegen Abschließung des Bünd-
nisses mit Frankreich nach Paris kam, gerieth die ganze Stadt
in freudige Bewegung; Jeder wollte den berühmten Amerikaner
sehen. Er erlebte den Tag der Freiheit noch, den sein und seines
Freundes Washington unermüdetes Wirken herbeigeführt hatte.
Als Erfinder des Blitzableiters und Befreier des Vaterlandes
ward er bei seiner Aufnahme in die französische Akademie von
dem gelehrten d'alambert mit dem eben so schönen als wahren
Vers bewillkommnet: „Eripuit coelo fulruen , sceptrumque
tjrannis,“ d. i. „Dem Himmel entriß er den Blitz, den Tyran-
nen das Scepter." Er starb, allgemein verehrt und bewundert,
179t), in seinem vier und achtzigsten Jahre. Merkwürdig ist
noch die Grabschrift, die er sich selbst setzte: „Hier liegt der Leib
Benjamin Franklin's, eines Buchdruckers, als Speise für die
Würmer, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus welchem der
Inhalt herausgenommen, und der seiner Inschrift und Vergol-
dung beraubt ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein,
sondern einst wieder erscheinen in einer neuen, schöneren Aus-
gabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser."
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Franklin Benjamin_Franklin's
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Boston Europa England England Amerika London Frankreich Paris Washington